Tot: Notiz-Minimalismus für für iOS und Mac

Tot ist eine Notiz-App nicht mehr und nicht weniger. Doch sie verspricht gleichzeitig auch einen Ausweg aus dem unüberschaubaren Sumpf aus Gedanken, Listen und Denkstützen, die sich die meisten irgendwo aufschreiben, ohne vielleicht je hinterher von ihnen Gebrauch zu machen.

09.03.2020

Bislang hat das System von elektronischen Notizen zumindest für mich nie richtig funktioniert. Das fängt schon damit an, dass ich teilw. bis heute nicht zwischen ToDo’s, Kalendereinträgen und simplen digitalen Klebezetteln unterscheiden kann. Doch das ist eine andere Story…

Auch wenn ich mit ‚Things‘ und ‚Fantastical‘ seit längerer Zeit eine (fast) perfekte Kombi zur Verwaltung meiner Tasks und Termine gefunden habe, bleiben am Ende doch immer noch Sachen übrig, die schlicht in Apple’s ‚Notiz App‘ landen. Vieles davon versauert dann aber irgendwann dort, obwohl ich das natürlich anders gedacht hatte.

Tot verfolgt einen Ansatz, der mich dazu bringen könnte, Notizen dafür zu benutzen wirklich an Sachen „herum zu denken“ und eine Notiz im wahrsten Sinne des Wortes zu Pflegen. Die App lässt nämlich gerade einmal sieben Notizzettel zu und zwingt mich so quasi dazu, Altes wieder aufzurufen und ständig neu zu Bewerten. Was nach einer Zeit überflüssig erscheint oder „fertig“ ist, wird entweder mit einem Tab gelöscht oder aus der App heraus archiviert, z.B. in Apple Notes oder einfach als .txt in der iCloud.

Meine persönlichen Anwendungsfälle wachsen gerade: Beispielsweise führe ich aktuell einen ‚Sticky‘ für das Buch was ich aktuell lese. Wenn das durch ist wird die Notiz archiviert. Ich sammle auch lose Gedanken, eine Liste mit Plattenwünschen zum Record Store Day oder Themen für die nächste Podcast Episode. Dabei habe ich nicht das Gefühl etwas zu produzieren, dass gleich im digitalen Nirwana verschwindet.

Tot funktioniert eher wie eine Werkbank für Notizen, die sich blitzschnell öffnet und super schick designed ist. Jede Notiz wird in einer unterschiedlichen Kolorierung gehalten und auf dem Mac ändert sich sogar die Farbe des App Icons analog zum entsprechend aufgerufenen Sticky.

Ja, es gibt eine Mac und eine iOS Version, die synchron miteinander arbeiten, sodass man auf einem Gerät anfangen und auf den anderen weitermachen kann. Ein absolutes Plus für meinen Workflow.

Tot versteht sich auf ein (eingeschränktes) Markdown-Repertoire, lässt zwischen Plain- und Rich-Text umschalten und schluckt klickbare Hyperlinks. Alles ist darauf ausgerichtet nützlich und übersichtlich zu sein. Überflüssige Funktionen hab ich noch nicht entdeckt. Ein perfektes Beispiel dafür, dass weniger manchmal mehr sein kann.

Die Mac Version ist Gratis, für iOS muss der geneigte Käufer dann aber 21,99 € berappen. Aus meiner Sicht nicht zu viel für den kleinen aber sehr nützlichen Helfer. Das sich hinter Tot mit The Icon Factory ein namhafter Hersteller (Twitterrific) verbirgt, ist ausserdem zu erwarten, dass die App lange gepflegt wird. Der Fokus liegt hier ganz klar auf Minimalismus und Funktion, weshalb ich auch nicht mit einem „Aufblasen“ der App mit darauf folgendem Abo-Zwang rechne.

Schon nach ein paar Tagen im Einsatz habe ich bereits das Gefühl, dass meine Notizen endlich keine „Todgeburten“ mehr sind, gewissermassen sind sie jetzt Tot-Geburten ?

Spaß beiseite: Hier ist es gelungen durch Fokussierung und gelungenes Design meinen Notiz-Worflow nicht nur entschlacken, sondern ihn im wahrsten Sinne des Wortes zu Befreien! Dafür Applaus ??

Tot gibt’s hier für Mac und iOS 

 

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