Meine Streaming Habits

Wer sich eine feine Vinyl-Sammlung aufgebaut hat, der weiss schon, wie man daheim einen entspannten Nachmittag verbringt. Für mich gibt es zumindest häufig nichts schöneres als eine neue Scheibe aufzulegen, ein Tässchen Kaffee dazu frisch aufzubrühen und den Rest da draussen einfach mal vor der Haustür zu lassen.

Schallplatten sind einfach die Beste Möglichkeit sich voll und ganz einem musikalischen Werk zu widmen und vor allem die Bands dahinter zu wertschätzen. Und wer sich dabei noch die oft großartig gemachten Cover und Booklets anschaut, der potenziert den Spaß gleich umso mehr.

Aber keine Frage, wer Musik als Teil des eigenen Lebens bezeichnet, der kommt trotz analoger Sammelleidenschaft nicht darum herum zu streamen. man kann seinen Plattenspieler halt nicht überall hin mitnehmen. Und ja, es ist schon auch cool sich unterwegs einfach mal die Stöpsel reinzustecken und den Alltag mit dem passenden Soundtrack zu unterlegen.

Bei mir läuft das so: Ich nutze seit Jahr und Tag Apple Music. Auch wenn der Dienst von vielen anderen als sperrig bezeichnet wird und ihm gegenüber Spotify einiges an Funktionen fehlt, weiss ich die perfekte Integration in Apples Ökosystem sehr zu schätzen. Apple Music hat aus meiner Sicht auch einen größeren Respekt (wenn man das so sagen kann) vorm Album-Format. Während Spotify immer alle neuen Singles zur gleichen Zeit hat, sind sie bei Apple Music in den allermeisten Fällen vorab schon in einem bis auf die Singles ausgegrauten aber vollständigen Album zu sehen. So kann man sich aus meiner Sicht viel mehr vor freuen auf ein anstehendes Album.

Die Playlisten Fokussierung auf Spotify ist für viele der Grund warum sie hier ein Abo abschliessen, ich persönlich halte jedoch garnichts von Playlisten und bevorzuge es nach wie vor eben Ganze Alben zu entdecken, Digital genauso wie auf Vinyl. Der Grund warum diese ganzen megapopulären Playlisten überhaupt anstehen können, btw. ein weiterer Faktor für mich die Finger von Spotify zu lassen: der Konzern sammelt einfach mehr Daten von seinen Nutzern als mir lieb ist. Wo da inzwischen hingeführt hat, habe ich hier mal aufgeschrieben.

Außerdem hat sich im Laufe der Jahre durchaus einiges getan an der Bedienung und der Optik der Software. Inzwischen kann sie aus meiner Sicht mit Spotify mithalten. Der Streaming-Riese aus Schweden wirkt für mich zudem teilweise schon überladen. Achse, zum Thema Wertschätzung der Künstler und Künstlerinnen sollte einem klar sein, dass sich kaum ein Streaming-Dienst dabei mit Ruhm bekleckert. Bei Spotify ist es jedoch besonders schlimm.

Wertschätzung führt mich an dieser Stelle dann auch zum meinem anderen Streaming Habit: Bandcamp. Um es kurz zu sagen, ich liebe Bandcamp einfach dafür, dass ich wohl auf keiner anderen Plattform im Internet so viel Musik entdecke wie dort. Neben unzähligen kleinen Labels und Künstlern sind dort aber sich die ganz großen Vertreten. Kaum eine Band da draussen hat keinen Account bei Bandcamp.

Ich kaufe eine beträchtlichen Teil meiner Schallplatten über Bandcamp und das oft in speziellen farbigen Editionen, die es sonst nirgendwo zu kaufen gibt. Bandacmp gibt rund 80% seiner Erlöse dabei an die Kreativen weiter. Ein Konzept das zurecht ziemlich gut ankommt.  Bandcamp ist für mich die beste Möglichkeit meine analoge Sammelleidenschaft mit digitaler Musik zu verknüpfen.

Ja und das war es eigentlich schon für mein persönliches Streaming-Glück. Mehr werde ich in absehbarer Zeit nicht brauchen und ich hoffe das bleibt noch lange so. Ich höre dann jetzt mal ne Schallplatte.

 

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